90 Jahre Landkreis Friesland
Moin liebe Friesländerinnen und Friesländer,
ich begrüße Sie auf der Veranstaltungsübersicht für unser Jubiläumsjahr 2023. Der Landkreis Friesland hat sein 90-jähriges Bestehen mit verschiedenen Projekten und Aktionen gefeiert, die wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern umgesetzt haben.
Im Rahmen dieses Jubiläums habe ich bei allen Feierlichkeiten auch auf die ernste Historie hingewiesen:
1933 wurden im Zuge der Oldenburgischen Verwaltungsreform die Amtsbezirke Varel und Jever zum "Amtsverband Friesland" zusammengelegt - seit 1939 heißt dieses Gebiet "Landkreis Friesland". Der Landkreis ist unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft entstanden und nach dem Zweiten Weltkrieg ist es den vielen demokratischen Kräften in Friesland zu danken, dass trotz der Entstehungsgeschichte in einer Diktatur ein auf Gemeinwohl und Bürgersinn ausgerichtetes soziales Gemeinwesen in einem lebenswerten Landkreis aufgebaut wurde. Insbesondere diesen Aspekt gilt es zu würdigen. Seine zweite Geburtsstunde erlebte der Landkreis Friesland 1980 – 2,5 Jahre zuvor war er aufgelöst und geteilt worden, der niedersächsische Staatsgerichtshof erklärte die Teilung aber nach massiven Protesten aus der Region für verfassungswidrig. Heute ist der Landkreis ein moderner und zukunftsorientierter Dienstleister: Die Verwaltung setzt sich ein für Familien, für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Die Bildungslandschaft in Friesland besteht aus erstklassigen Schulen und guten Betreuungsmöglichen. Ob Inklusion, Umweltschutz, Breitbandausbau und vieles mehr – die Kreisverwaltung unterstützt und fördert in vielfältigen Bereichen, so auch die regionale Wirtschaft. Friesland bietet zudem hochmodern ausgestattete Krankenhäuser der Spitzenmedizin.
Diese positive Entwicklung verdanken wir den Menschen hier vor Ort. Gesellschaftlicher Zusammenhalt wird hier gelebt, was insbesondere die Krisen der letzten Jahre gezeigt haben. In der Kreisverwaltung blicken wir immer nach vorn und setzen uns weiterhin für ein lebens- und liebenswertes Friesland ein, ein Landkreis, in dem heute demokratische Mitbestimmung, Toleranz und soziales Miteinander eine gelebte Selbstverständlichkeit sind.
Ich blicke mit Dankbarkeit auf die Begegnungen mit Ihnen bei den verschiedenen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zurück. Gemeinsam haben wir die Entwicklung gefeiert, die unser schöner Landkreis an der Küste genommen hat.
Ihr Sven Ambrosy
Landrat
Eindrücke von Veranstaltungen im Jubiläumsjahr:
Tag der offenen Tür
Der Landkreis Friesland hat am Sonntag, 8. Oktober anlässlich seines 90-jährigen Jubiläums wieder den traditionellen Tag der offenen Tür in der Kreisverwaltungin Jever veranstaltet. Rund 1.500 Besucherinnen und Besucher haben vor Ort ein vielfältiges Programm und ein Einblick in die Fach- und Themenbereiche der Kreisverwaltung erlebt. Neben informativen Angeboten hat es auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit Musik und Mitmachaktionen für Groß und Klein gegeben. Durch den Verkauf von Essen und Getränken konnten 2.393,66 Euro gesammelt werden. Der Landkreis erhöht den Betrag auf insgesamt 2.650 Euro, so dass je 800 Euro an die Hospize in Jever und Varel sowie das Kinderhospiz in Wilhelmshaven gespendet werden. Zudem erhält der Verein IBIS für die interkulturelle Arbeitsstelle am Standort Friesland 250 Euro und dadurch eine Unterstützung aus dem Verkauf des internationalen Essens, das am Tag der offenen Tür durch Auszubildende im Rahmen der interkulturellen Woche angeboten wurde.
Der Landkreis Friesland dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Partnerinnen und Partnern, die bei der Umsetzungs des Tags der offenen Tür beteiligt waren. In der beistehenden Bildergalerie finden Sie einige Eindrücke vom Tag der offenen Tür anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Landkreises Friesland.
Mit dem Landrat unterwegs
Einen besonderen Blick hinter die Kulissen der Kreisverwaltung hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“. Gemeinsam mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy erkundeten sie die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) in Jever, durchwanderten das Bockhorner Moor, nahmen Wasserproben am Sander See, besichtigten das Abfallwirtschafts-Zentrum in Wiefels und fuhren mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Varel bis zum Weltnaturerbe Wattenmeer am Strand von Dangast.
„Mit dem Landrat unterwegs“ durch die FTZ in Jever
Am Mittwoch, 11. Oktober 2023 hat Landrat Sven Ambrosy gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises Friesland (FTZ) in Jever besichtigt. Bei dieser Veranstaltung erhielten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Arbeitsabläufe sowie das technische Gerät der FTZ. Dabei wurden unter anderem die Atemschutzübungstrecke, die Werkstätten sowie der Übungsturm der FTZ besichtigt. Begleitet wurden Landrat Sven Ambrosy und die Besucherinnen bzw. Besucher bei ihrem Rundgang durch den Fachbereichsleiter Ordnung, Timo Tetz, sowie Hans Schrör von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Jever. In der nebenstehenden Bildergalerie finden Sie einige Eindrücke von der Veranstaltung.
„Mit dem Landrat unterwegs“ durch das Bockhorner Moor
Einen besonderen Blick hinter die Kulissen der Kreisverwaltung haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“ mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy im Bockhorner Moor vermittelt bekommen. Zum 90-jährigen Jubiläum des Landkreises Friesland bietet die Reihe Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Kreisverwaltung. Anfang Juli ging es bei bestem Wetter mit Expertinnen und Experten aus der unteren Naturschutzbehörde und dem Klimabereich des Landkreises sowie der Ökologischen Station Jade (Naturschutzstiftung Friesland Wittmund Wilhelmshaven) ins Bockhorner Moor.
Torfprofil als "Fenster in die Vergangenheit"
Seit 1986 ist das Bockhorner Moor ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Mitte der 90er gaben die letzten Pächterinnen und Pächter ihre Parzellen auf, in denen teils seit dem 18. Jahrhundert Torf abgestochen wurde. Seither werden auch diese Areale zu einem naturnahen Zustand zurückgeführt. Anhand eines Torfprofils wurde der knapp 20-köpfigen Gruppe die Geschichte, Entwicklung und Bedeutung dies Hochmoors und seines Bodens erläutert – auch hinsichtlich Klimaschutz.
Den Unterschied zwischen dem oberen, sogenannten Weißtorf und dem tiefer liegenden, stärker zersetzen Schwarztorf konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Torf in ihren eigenen Händen untersuchen. Torf besteht aus abgestorbenen Pflanzenmaterial. Der Hauptbestandteil des Hochmoortorfs sind meist abgestorbene Torfmoose. Der eher hellbraune Weißtorf ist in den oberen Bodenschichten eines Hochmoors zu finden – meist sind hier die abgestorbenen, wenig zersetzten Pflanzenteile noch deutlich erkennbar, wenngleich diese Pflanzen teilweise vor mehr als tausend Jahren im Moor gewachsen sind. Schwarztorf hingegen ist dunkler, stammt aus tieferen und weitaus älteren Schichten und es sind kaum mehr Pflanzenreste erkennbar. Die Zersetzung ist wesentlich weiter fortgeschritten als in den oberen Schichten und stärker verdichtet als der lockere Weißtorf.
Die Entstehung und das Wachstum von Hochmooren ist ein langsamer, oft über mehrere tausend Jahre ablaufender Prozess. Dadurch, dass die abgestorbenen Pflanzen in einem Moor nicht oder nur teilweise zersetzt werden, können heute noch Rückschlüsse über das Aussehen der Landschaft und die Umweltbedingungen früher Zeiten gezogen werden. Das Torfprofil fungiert somit als „Fenster in die Vergangenheit“. Ein Meter Torfmächtigkeit entspricht in etwa einem Alter von rund eintausend Jahren. Im Bockhorner Moor finden sich teilweise noch Torfmächtigkeiten von circa drei bis vier Meter.
Renaturierungsmaßnahmen zeigen Wirkung
Im weiteren Verlauf konnte sich die Gruppe einen Eindruck von der Moorlandschaft sowie von den Maßnahmen verschaffen, die zur Wiedervernässung des Moores vorgenommen wurden und werden. In wenigen, ausgesuchten Fällen durfte hierfür unter Anleitung der Expertinnen und Experten, so dass die Natur und Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicher blieben, auch der offizielle, naturkundliche Wanderweg für einige Meter verlassen werden. Bei der seltenen Gelegenheit ging es nah an verschiedene Stauvorrichtungen. Dazu zählte neben größeren Stauvorrichtungen auch beispielhaft einer von bislang rund ein Dutzend von den Expertinnen und Experten in Handarbeit errichteter, kleiner Stau, welcher als „Biberbauwerk“ bezeichnet wird. Mit der Wiedervernässung sollen CO2-Emissionen reduziert werden. Der Prozess dabei ist komplex und muss den lokalen Bedingungen angepasst werden, denn jedes Moor ist anders. Zudem bedarf es einer Beobachtung der Entwicklung und bei Bedarf einer Reaktion darauf, etwa durch das Anpassen vorhandener Maßnahmen.
Im Bockhorner Moor lässt sich beobachten, was die Renaturierungsmaßnahmen bewirken. So finden sich an vielen Stellen im Gebiet nasse, hochmoortypische Lebensräume mit vielen selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten. Auf der anderen Seite leidet auch dieses Gebiet bereichsweise – wie viele Moore in Niedersachsen – unter Trockenperioden und Gehölzaufwuchs. So wurde während der Exkursion auch eine weitläufige, offene Fläche besichtigt, von der erst 2021 Bäume und Sträucher entfernt wurden, weil diese durch ihren hohen Wasserverbauch und Beschattung die seltenen Hochmoor-Arten langfristig verdrängen. Im Zuge der Maßnahmen wurde zudem ein größerer Graben eingestaut, welcher bisher die Fläche noch zusätzlich entwässert hat. Die Arbeit sollte zu einer Vielfalt im Bockhorner Moor beitragen und zeigt bereits Wirkung. Moortypische Pflanzen gedeihen nun wieder in größerer Anzahl , so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Arten wie Torfmoos und Rosmarinheide sogar anfassen oder Glockenheide und Sonnentau von Nahem betrachten konnten.
Anleitung für naturkundliche Wanderung
Zeigen Wiedervernässungsmaßnahmen langfristig Wirkung, können sich Moore wieder zu einem funktionierenden Speicher von Wasser und Kohlenstoff entwickeln und damit zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen. Wer sich selbst ein Bild des Naturschutzgebietes Bockhorner Moor sowie seiner Charakteristika oder Entwicklung machen oder sich die Wirkung der vor Ort laufenden Maßnahmen zur Wiedervernässung ansehen möchte, kann auch unabhängig von der Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“ dem Bockhorner Moor einen oder wiederholte Besuche abstatten. Dafür wurde eine naturkundliche Wanderung ausgearbeitet, die über die gekennzeichneten Wege führt. Die kostenfreie Broschüre gibt es HIER.
„Mit dem Landrat unterwegs“ Gewässerproben im Sander See nehmen
Am 22. Juni hat Landrat Sven Ambrosy gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde Sande, Stephan Eiklenborg, sowie Hygienekontrolleurinnen und -kontrolleuren des Gesundheitsamtes des Landkreises Friesland den Sander See befahren und sich über die Qualitätsprüfung des Badegewässers informiert. Eine Überprüfung von Badegewässern wie dem Sander See nimmt das Gesundheitsamt des Landkreises Friesland in der Badesaison vom 15. Mai bis 15. September in einem zweiwöchentlichen Rhythmus vor.
Zwischen Mai und September zweiwöchentliche Probenentnahme
Die zweiwöchentlichen Proben werden am Sander See im abgesteckten Badebereich entnommen. Dabei gehen die Hygienekontrolleurinnen und -kontrolleure mit Wathosen ins Wasser und entnehmen in ca. 1 m Wassertiefe die entsprechenden Proben. Diese Proben werden für eine mikrobiologische Untersuchung zum Beispiel auf E-Coli in das Landesgesundheitsamt (NLGA) Außenstelle Aurich gebracht. Vor Ort werden durch das Gesundheitsamt die Parameter Sichttiefe, pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit gemessen. Durch diese Proben kann eine Aussage über die Qualität des Wassers getroffen werden, indem die Badegäste sich aufhalten.
Ein bis zwei Mal pro Jahr werden Tiefwasserproben entnommen
Etwa ein bis zwei Mal pro Jahre werden zudem Tiefenwasserproben am Sander See entnommen. Diese geben Auskunft über die Wasserqualität an der tiefsten Stelle des Sander Sees. Diese Proben schaffen ein Verständnis für den Gesamtzustand des Sees. Da im Sander See teilweise im Sommer Blaualgen (Cyanobakterien) auftreten, ist es für die Hygienekontrolleurinnen und -kontrolleure wichtig, den Nährstoffgehalt des Gewässers (z.B. Stickstoff- und Phosphatanteile) an der Oberfläche und in tieferen Schichten zu kennen. Anhand diese Messwerte kann eine zielgerichtete Beratung der Gemeinde Sande als Betreiber erfolgen. Bis auf ein gelegentliches Vorkommen von Blaualgen in heißen Sommern ist der Sander See von hervorragender Qualität.
Gesundheit der Besucherinnen und Besucher im Vordergrund
Wie bei jedem Badegewässer gilt: Die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher steht im Vordergrund. Sollte das Gesundheitsamt bei eine Beprobung beispielsweise Blaualgen nachweisen, würde das entsprechende Gewässer vorübergehend gesperrt, bis der entsprechende Krankheitserreger nicht mehr in Proben nachweisbar ist.
„Mit dem Landrat unterwegs“ ins AWZ Wiefels
Circa 45 Hektar umfasst das Gelände, auf dem der Zweckverband Abfallwirtschaftszentrum Friesland/Wittmund (ZV) in Wiefels sechs Anlagen betreibt. Die meisten Arbeitsbereiche der rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen Bürgerinnen und Bürger in der Regel nicht zu sehen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „Mit dem Landrat unterwegs“ allerdings hatte eine Gruppe Interessierter am Donnerstag, 17. August 2023, die Gelegenheit, unter der Begleitung der Expertinnen und Experten des Zweckverbandes, einen ausgiebigen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Online-Terminvergabe von Beginn an beliebt
In der Einführung erläuterte ZV-Geschäftsführer Lars Bohlken einige Informationen zur Historie des Zweckverbands, zu verschiedenen wirtschaftlichen Daten sowie über zukünftige Herausforderungen und Entwicklungen. Der Zweckverband Abfallwirtschaftszentrum Friesland/Wittmund wurde 1974 von den Landkreisen Friesland und Wittmund gegründet. Es ist ein kommunales Entsorgungsunternehmen, das in Wiefels (Gemeinde Wangerland) verschiedene Entsorgungsanlagen betreibt. Angefangen als reiner Deponiebetrieb wurden über die Jahre die Sickerwasserkläranlage, das Kompostwerk und die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage ergänzt, führte er aus. Letztere wurde später um eine Nassvergärungsstufe (2006) und eine Trockenvergärungsstufe (2011) erweitert. Neben Abfällen aus den Landkreisen Friesland und Wittmund werden zum ZV über Zweckvereinbarungen Abfälle aus den Städten Oldenburg, Wilhelmshaven, Delmenhorst sowie dem Landkreis Cloppenburg durch öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger angeliefert.
Eine für die Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren spürbare Veränderung gab es 2021. In diesem Jahr wurde die Online-Terminvergabe für die Anlieferung zum Wertstoffhof durch Privatpersonen und Kleingewerbetreibende eingeführt. Ein wachsender Teil der Kundinnen und Kunden mache davon Gebrauch. Bereits im ersten Jahr nutzen fast 93 Prozent der Kundinnen und Kunden das Angebot, bei Gewerbekundinnen und -kunden sogar etwas mehr als 95 Prozent. 2023 lag die Zahl bei den Privatkundinnen und -kunden bei 96 Prozent und im Gewerbe bei etwas mehr als 98 Prozent. Lange warten müsse man auf einen Termin dennoch nicht, „man kann online auch morgens noch schauen, ob am selben Tag ein Zeitfenster frei ist und es buchen“, erklärte Geschäftsführer Lars Bohlken.
Kompost zum Abholen
Zum Abschluss der Veranstaltung stand ein Rundgang über das Betriebsgelände des ZV auf dem Programm. So führte Hans-Georg Bohlken, technischer Mitarbeiter des ZV, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorbei am Selbstanlieferbereich direkt hinter dem Eingangsbereich des ZV zu den anderen Anlagen und teilte an jeder Station seine Expertise zu den jeweiligen Vorgängen. Beim Kompostwerk konnte nicht nur die Anlagetechnik, sondern auch das fertige Produkt bestaunt werden. Einmal im Jahr können sich alle Bürgerinnen und Bürger, die ihren Abfallgebühren-Bescheid vorlegen, einen Kubikmeter dieses frischen Komposts kostenlos abholen. Abgesehen davon wird der gütegesicherte Kompost an die Erdenwirtschaft (bei der z.B. Blumenerde mit Kompostanteil hergestellt wird) abgegeben.
Weiter in der benachbarten Halle zur mechanischen Aufbereitung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a. beobachten, wie der dort angelieferte Hausmüll bzw. hausmüllähnliche Gewerbeabfall mittels Radlagerschaufel sortiert wurde. Bei der Aufbereitung wird der Abfall zerkleinert, gesiebt und für die anschließende Vergärung vorbehandelt. Bei der Vergärung des organischen Hausmüllanteils entsteht Biogas, aus dem jährlich rund 13.500.000 kWh Strom erzeugt wird. Dieser wird zunächst vom ZV für den Betrieb der eigenen Anlagen verwendet. Der überschüssige Teil wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
"Höchster Berg Frieslands"
Zum Abschluss ging es „auf den höchsten Berg Frieslands“, wie es Geschäftsführer Lars Bohlken mit einem Augenzwinkern beschrieb. Der alte Deponiekörper ist mit Gras und Wildpflanzen bewachsen und beherbergt eine Photovoltaikanlage, die mehr als 2.000.000 kWh Solarstrom pro Jahr produziert. Von oben bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Blick über die gesamte Anlage, inklusive des aktuell bewirtschafteten Deponiebereichs, sowie weite Teile Frieslands.
Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Website des ZV unter https://www.awz-wiefels.de/ oder auf der Website des Landkreises Friesland unter https://www.friesland.de/abfall
„Mit dem Landrat unterwegs“ Mit dem ÖPNV ans Wattenmeer
Am 15. September war Landrat Sven Ambrosy gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einem Bus der Linie 253 von Varel nach Dangast unterwegs. Zu dieser Jubiläumsfahrt mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie weiteren Passagierinnen und Passagieren des ÖPNV setzte das Busunternehmen Bruns Reisen einen Elektrobus für die Linienfahrt ein. Während der Fahrt hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit dem Landrat über die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs und des Tourismus in der Region zu unterhalten. Während der gesamten Fahrt herrschte eine angenehme Gesprächsatmospähre und es konnten einige Fragen beantwortet werden. In Dangast angekommen, gab es beim Fischbrötchenessen weiter Gelegenheit zum Austausch mit Blick auf das weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer. Einige Eindrücke zu dieser Veranstaltung erhalten Sie beim Klick auf die nebenstehende Diashow.